Müdigkeit ein vielfältiges Symptom chronischer Erkrankungen
Chronische Müdigkeit, Erschöpfung und Energiemangel spielen bei einer Vielzahl chronischer Krankheiten eine Rolle. In der Medizin spricht man von Fatigue, ein Begriff aus dem Französischen, der mit Müdigkeit und Erschöpfung gleichgesetzt wird. Unter Fatigue versteht man in der Medizin eine umfassende Erschöpfung von Körper, Geist und Emotionen. Hierbei handelt es sich um eine Begleiterscheinung bei Krankheit ohne dass Schlaf oder eine Ruhephase eine spürbare Erholung der Müdigkeit bewirken. Hiervon abzugrenzen ist die auffällige Müdigkeit welche nach dem Essen vorkommt (s.u.).
Die Faktoren, die zu einem Müdigkeitssyndrom führen können sind sehr unterschiedlich. Hierzu gehören Mangelzustände an Vitaminen und Mineralstoffen, Hormonen, Nervenbotenstoffen, Infektionen und weitere gesundheitliche Störungen.
Stressbelastungen und Müdigkeit
Stressbelastungen führen zu einer körperlich-geistigen Mehrbeanspruchung. Wenn diese Beanspruchung über einen längeren Zeitraum andauert, kommt es zur Dekompensation (Unausgeglichenheit, Entgleisung) d.h. wir geraten aus dem körperlich-mentalen Gleichgewicht. Unser Organismus ist nicht mehr in der Lage der Beanspruchung gerecht zu werden.
Hierbei kommt es häufig zu Krankheiten, die man als Zeichen der Überlastung gefolgt von einer Dekompensation werten kann. Dazu gehören
- Störungen des Immunsystems
- häufige oder chronische Infekte
- Störungen des Magen-Darm-Bereichs
- Lebensmittelunverträglichkeit
- Leaky Gut
Weitere Krankheiten, die mit Müdigkeit und Erschöpfung einher gehen
- Autoimmunerkrankungen
- Tumorerkrankungen
- Depression und Angstzustände
- Multiple Sklerose
Vitamine, Hormone, Botenstoffe
Bei länger bestehender anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung ist eine medizinische Diagnostik zur Abklärung der Ursache erforderlich. Hierzu gehören
- das internistische Blutbild
- Ernährungsmedizinische Laborwerte wie die Bestimmung von Vitaminen und Mineralstoffen
- die Untersuchung von Hormonen und Nervenbotenstoffen
- die Erhebung des Stresspegels
- die internistische Untersuchung inkl. Blutdruckmessung, Puls, etc.
Müdigkeit nach dem Essen
Die teilweise extreme Müdigkeit nach dem Essen ist ein häufiges Zeichen der Verdauungsschwäche. Hierunter verstehen wir eine Überlastung im Magen-Darm-Bereich, welche sowohl mit der Zusammensetzung der Mahlzeit als auch mit Hormonen und Botenstoffen im Gastrointestinaltrakt zusammenhängt. Diese Störung bezeichnen wir als postprandiale Fatigue. Auch diese Störung sollte medizinisch abgeklärt und behandelt werden. Hierzu gehören ähnliche Untersuchungen wie bei der Diagnostik des Müdigkeitssyndroms.
Behandlung des Müdigkeitssyndroms
In unserer Praxis führen wir zur Klärung des Müdigkeitssyndroms eine Grunduntersuchung durch. Hierbei werden die Ursachen für den Erschöpfungszustand geklärt. Häufig handelt es sich um komplexe Krankheitsbilder bestehend aus einer Vielzahl Symptomen. Da das Müdigkeitssyndrom häufig zu starker Leistungseinschränkung bzw. Arbeitsunfähigkeit führt ist eine Früherkennung und Ursachenklärung von sehr großer Bedeutung.
Die Behandlung von Fatigue erfordert neben dem Ausgleich von Mangelsituationen häufig die Behandlung von hormonellen Ungleichgewichten mittels einer ganzheitlichen Therapie, bei welcher die Ernährung und Lebensweise einen große Rolle spielen.
Neben einer längerfristigen Behandlung ist die Stufentherapie, welche individuelle Therapiebausteine bietet, sehr gut geeignet.