Unter Obstipation verstehen wir eine Verstopfung (Stuhlverstopfung). Diese kann sowohl den Dünn-, als auch den Dickdarm betreffen. Das Symptom ist der ausbleibende schwergängige oder reduzierte Stuhlgang. Hierbei sprechen wir auch von Darmträgheit.
Häufige Symptome sind:
- allgemeines Unwohlsein
- Völlegefühl
- Blähungen
- Gefühl der unvollständigen Darmentleerung
- harter Stuhl
- Bauchschmerzen
- Appetitlosigkeit
Die Ursachen hierfür sind recht vielfältig und betreffen sowohl die Ernährung als auch die Lebensweise sowie Störungen im Hormonhaushalt der Nerven- und Botenstoffe. Häufig ist ein Vitaminmangel und eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit ursächlich.
Die chronische Verstopfung und/oder Darmträgheit führen häufig zu einem allgemeinen Unwohlsein. Da auszuscheidende Stoffe länger als erforderlich im Körper verbleiben und dort u.U. zu weiteren gesundheitlichen Störungen führen.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit in Verbindung Darmträgheit können auch Zeichen eines Leaky Gut Syndroms sein.
Ursachen für Obstipation
Obstipation oder Darmträgheit gehört zu den medizinsch wenig beachteten Störungen, da die Ursachen hierfür vielfältig sein können und es sich häufig um eine Kombination von Ursachen handelt, welche schwer herauszufinden sind.
Abgesehen von eine ungesunden Ernährung und Lebensweise spielt Stress einhergehend mit einer Erschöpfung von Nerven und Botenstoffen eine tragende Rolle. Wenn den Ursachen für eine chronische Verstopfung nicht auf den Grund gegangen wird, kommt es häufig zum unnötigen Einsatz von Abführmitteln, welche langfristig zur Gewöhnung und Wirkungsabschwächung führen.
Diagnostik
Zur Klärung der Ursachen für eine Obstipation benötigen wir eine ausführliche Grundlagendiagnostik sowie eine Stuhluntersuchung und ggf. eine Untersuchung von Nervenbotenstoffen.
Therapie
So vielfältig wie die Ursachen für die Verstopfung sein können, so vielfältig ist auch die Therapie. Schwerpunkte hierbei sind:
- Ernährungsumstellung
- Veränderung der Lebensgewohnheiten
- Vitamine und Mineralstoffe
- Stressreduktion
- Phytotherapie mit dem Ziel der Regulierung der Botenstoffe
- medizinische Verhaltenstherapie
- Atemtraining
- Entspannungsübungen
- Integratives Yoga
- Meditation
Alle diese Maßnahmen wirken sanft und effektiv, vorausgesetzt dass sie auf die Behebung der Ursachen abzielen. Diese Therapien werden individuell verordnet und von uns medizinisch begleitet, mit dem Ziel der dauerhaften Regulierung des Magen-Darm-Bereichs und der Darm-Hirn-Achse.
Liste der einzelnen Ursachen für Obstipation
Stress und Mangel
- Mangelernährung
- Flüssigkeitsmangel
- Mangel an physikalisch wirksamen Nahrungsreizen
- Vitaminmangel
- Bewegungsmangel
- psychische Beeinflussung
- Hypokaliämie
Magen-Darm
- Störung der Darmbakterien, des Mikrobioms (Dysbakterie, Dysbiose)
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn > Colitis ulcerosa)
- Zöliakie
- Zustand nach Bauchoperation mit Störung des Reflexspiels oder durch Verwachsungen
- Fettansammlung oder Lymphstauungen im Bauchraum
- Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nervensystem und Medikamente
- autonome Polyneuropathie
- M. Parkinson
- Multiple Sklerose
- Störung der Zwerchfellatmung
- von der Wirbelsäule herrührende (vertebragene) Reizzustände
- Gewöhnung an Abführmittel
- toxische Nervenschädigung (Alkohol, Nikotin, Drogen)
- unerwünschte Arzneimittelwirkung
Hormone
- Hyperparathyreoidismus
- Diabetes mellitus
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- Störung der Hormone, Botenstoffe und Neurotransmitter
- Hashimoto