Immunsystem – Virusinfektionen

Das Corona-Virus (COVID-19) ist zur Zeit das beherrschende Thema in unserem Alltag.

Was unterscheidet die Erkrankten von denen, die Virusträger ohne oder nur mit leichten Symptomen sind? Eine Antwort hierauf liegt in der Funktion unseres individuellen Immunsystems.

Abgesehen vom Immunsystem erhöhen sogenannte Zivilisationskrankheiten die Erkrankungshäufigkeit an COVID-19 deutlich. Hierzu gehören Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes Mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Beim Vorliegen einer oder mehrerer gesundheitlichen Störungen ist die Prognose im Krankheitsverlauf leider auch deutlich ungünstiger. Aus diesem Grund spielt insbesondere die Prävention und Früherkennung dieser Krankheiten eine besonders große Rolle.

 

Das eigene Immunsystem einschätzen

 

Um Ihr Immunsystem einzuschätzen achten Sie auf Krankheitszeichen und Erkrankungen, wie

 

Störungen und Erkrankungen des Immunsystems

 

Ernährung und Lebensweise

Störungen des Immunsystems entstehen häufig durch eine ungesunde Lebensweise, körperliche und/oder psychovegetative Überlastung, hierzu gehören:

  • Stress
  • Ungenügende Ernährung
  • Mangel an Entspannung
  • Bewegungsmangel
  • Sauerstoffmangel
  • Durchblutungsstörungen
  • Ungenügende Entgiftung
  • Störung der natürlichen Darmflora
  • Medikamente (z.B. Antibiotika, Cortison)
  • Nikotin, Alkohol, Drogen

 

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen entstehen durch eine Fehl- bzw. Überreaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Schwere Entzündungsreaktionen und Organschäden können hierdurch entstehen.

 

Allergien

Hierbei reagiert der Körper mit einer Abwehrreaktion auf Allergene (normalerweise harmlose Umweltstoffe). Allergien können leicht bis akut lebensbedrohlich sein.

 

Angeborene Immundefekte

Angeborene Immundefekte gehören zu den seltenen Krankheiten. Man geht davon aus, dass ein bis zwei von 1000 Menschen hiervon betroffen sind.

 

Erworbene Immundefekte

Zu den erworbenen Immundefekten zählen Störungen des Immunsystems durch bestimmte Virusinfektionen. Hierzu zählen B-Zelleffekte und T-Zelldefekte (AIDS).

 

Laboruntersuchungen zum Immunsystem

Abgesehen von der körperlichen und psychovegetativen Befindlichkeit und den oben genannten Krankheitszeichen und Erkrankungen lässt sich das Immunsystem durch eine ärztliche Untersuchung (Grunduntersuchung) und Laboruntersuchungen einschätzen.

 

Grundlegende Laboruntersuchungen bei Verdacht auf Störung des Immunsystems für Viren, Bakterien und Pilze (Infektanfälligkeit) sind

 

Weitere spezielle Laboruntersuchungen

  • IgE im Rahmen des Grundlagenlabors als Hinweis auf allergische Reaktionen
  • Immunglobuline IgG, IgM und IgA (Quantifizierung des humoralen Immunsystems)
  • IgG-Subklassen zur Erkennung eines humoralen Immunmangels
  • Untersuchung der Vitamine und Mineralstoffe
  • Untersuchung auf Silent Inflammation (Spezialuntersuchung bei Verdacht auf stumme Entzündung)

 

Unser Immunsystem

 

Unser Immunsystem besteht aus zwei Teilsystemen, dem humoralen und dem zellulären Abwehrsystem:

 

Humorales Abwehrsystem

Das humorale Abwehrsystem (von lat. humor „Flüssig­keit“) ist in den flüssigen Bestandteilen des Körpers angesiedelt.

Die zentrale Bedeutung kommt den B­-Lymphozyten oder B­-Zellen zu, die zu den Leukozyten (weißen Blutkörperchen) gehören. Nach Kontakt mit einem Antigen (Substanz, die vom Immunsystem als fremd erkannt wird) werden die B-­Zellen zu Plasmazellen, die Antikörper produzieren.

Diese Antikörper bilden mit Antigenen unlösliche Komplexe und machen sie dadurch unschädlich.

 

Zelluläres Abwehrsystem

Auch die so genannten T-­Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen. Sie werden in Milz und Lymphknoten produziert und sind als wichtigster Teil der zellulären Abwehr in den Zellen angesiedelt. Sie steuern die B­- und Fresszellen.

Kommen wir erstmalig mit einer Erregerart in Kontakt, bildet unser Organismus Antikörper, die die Viren bekämpfen. Zusätzlich bilden die B-­ und T­-Lympho­zyten so genannte Gedächtniszellen, die bei erneu­tem Kontakt mit dem Virus eine noch effektivere und schnellere Antikörperproduktion auslösen.

Diese Funktionsweise wird unter anderem bei der Durchführung von Impfungen genutzt.